Die Küche

 

 

Sie ist ein Ort, in der wir uns viel aufhalten und unsere Kinder uns beobachten können. Die meisten Kinder wollen das tun, was wir machen. Deshalb ist es schön die eigene Küche mit dem Blick zu betrachten: Was möchte mein Kind hier eigenständig tun und was muss ich dafür verändern! Wenn Kinder beim Tisch decken helfen wollen, müssen sie an das Geschirr herankommen.

Vielleicht ist es notwendig, die Schränke neu zu organisieren. Das Geschirr muss so tief im Schrank stehen, dass die Kinder gut herankommen. Dieses ermöglicht den Kindern eine größere Unabhängigkeit.

Aber eine kindgerechte Gestaltung allein ist nicht ausreichend. Nur, weil ein kleiner Besen, Handfeger und Kehrblech für Kinder vorhanden sind, werden sie noch lange nicht genutzt. Kinder machen nach, sie leben davon, dass wir ihnen Vorbild sind. Wir müssen ihnen mit viel Geduld zeigen, wie sie die Dinge sinnvoll nutzen. Und wir dürfen nicht erwarten – nur weil kindgerecht kleines Material zur Verfügung steht – dass sie den Umgang hiermit beherrschen. Wenn wir es ihnen erlauben, müssen wir auch damit rechnen, dass am Anfang Dinge zu Bruch gehen oder trotz Fegen, der Dreck noch auf dem Boden liegt. Nur durch wiederkehrendes Üben und die Möglichkeit, es aus unserem inneren Antrieb heraus zu tun, werden wir Meister in den Dingen. Vielleicht lest ihr es heraus: es geht nicht darum, dass die Kinder die Dinge allein tun müssen, sondern dass wir dafür sorgen, dass sie es können. Wir bieten ihnen mit so einer vorbereiteten Umgebung und der Begleitung darin, die Möglichkeit zu erleben, wie fähig sie sind. Ein wichtiger Part darin ist, dass wir die Kinder nicht korrigieren oder verbessern. Sie nicht damit demotivieren, in dem wir ihnen vermitteln, dass das was sie machen falsch ist. Wir dürfen uns anbieten, es ihnen ein weiteres Mal zu zeigen. Zum Beispiel mit: „Darf ich es dir zeigen?“ „Wollen wir es zusammen machen?“ „Brauchst du Hilfe?“

 

Montessoris Leitsatz dazu:

"Hilf mir, es selbst zu tun. Zeig mir, wie es geht. Tu es nicht für mich, ich kann und will es allein tun.

Hab Geduld, meine Wege zu begreifen. Sie sind vielleicht länger, vielleicht brauche ich mehr Zeit, weil ich mehrere Versuche machen will.

Mute mir auch Fehler und Anstrengung zu, denn aus ihnen kann ich lernen."